Nach den Vorwürfen in der ARD Sendung „Fakt“, dass das Tierversuchslabor LPT in Hamburg Neugraben Testreihen manipuliert haben soll, fordert der Neugrabener Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech (SPD) eine gründliche Überprüfung des Labors. Czech sagte: „Wir haben zuerst die schlimmen Bilder aus Niedersachsen sehen müssen, wo Versuchstiere in der LPT- Außenstelle in Mienenbüttel misshandelt worden sind. Hier ist der Landkreis gefordert das Labor gründlich zu überprüfen, verstöße gegen den Tierschutz zu bestrafen und wenn möglich die Betriebserlaubnis zurückzuziehen. Die auf diese Bilder folgende große Demo hier in Neugraben mit über 7000 Menschen hat mich sehr beeindruckt. Dies alles hat mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass wir mehr Anstrengungen unternehmen müssen, Alternativen zu Tierversuchen zu entwickeln. Im Hamburger Hauptsitz des LPT waren die Überprüfungen der Tierhaltung in den letzten Jahren unauffällig, daher hatte Hamburg keine Handhabe die Tierversuche im LPT zu untersagen. Nachdem nun Vorwürfe aufgetaucht sind, dass das LPT Versuchsreihen manipuliert hat, muss hier schnell und gründlich geprüft werden. Ich freue mich, dass unsere Gesundheitsbehörde schnell reagiert hat und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat.“

Hintergrund, gegenüber der ARD Sendung „Fakt“ hatten ehemalige Mitarbeiterinnen Aussagen gemacht, dass die Daten von Versuchsreihen bei den Tierversuchen manipuliert worden seien. Damit würden aber alle Ergebnisse der Tierversuche wertlos werden. Auch könne durch die somit falsch getesteten Medikamente eine Gefährdung von Menschen entstehen.
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz sieht nun durch die aktuellen Ereignisse Zweifel hinsichtlich der Zuverlässigkeit von LPT. Die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft werden zur Voraussetzung für die zukünftige Erteilung einer Genehmigung von Tierversuchsanträgen der Firma LPT werden.

Matthias Czech sagte weiter: „Tierversuche sind in Ausnahmefällen notwendig um den medizinischen Fortschritt zu gewährleisten. Wir wollen aber möglichst häufig alternative Forschungsmethoden einsetzen. Dafür setzt sich die SPD- Fraktion seit vielen Jahren ein. Deshalb hat die Bürgerschaft auch zu Beginn dieser Legislatur einen Forschungspreis beschlossen, der herausragende Arbeiten zu Alternativmethoden für Tierversuche auszeichnet. Wo doch noch Tierversuche notwendig sind, müssen wir weiter regelmäßig kontrollieren und gute Haltungsbedingungen sicherstellen. Am UKE wird deshalb ein neues Gebäude für die Tierhaltung gebaut. Manipulation von Daten muss schwer geahndet werden, da hier Tiere unnötig leiden und die Gesundheit von Menschen aufs Spiel gesetzt wird.“