Der Neugrabener Bürgerschaftsabgeordnete und Stadtentwicklungspolitiker Matthias Czech (SPD) hat sich ein seiner Rede auf der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch für einen familienfreundlichen Wohnungsbau ausgesprochen. Anlässlich eines CDU-Antrags zur Förderung von Tiny Houses rief er dazu auf, die in Hamburg zur Verfügung stehenden Flächen, in der Stadtentwicklungspolitik effektiv zu nutzen. Ein gutes Beispiel sei das in Fischbek geplante Quartier Fischbeker Reethen.

Matthias Czech sagte: „Wir brauchen attraktive Wohnquartiere besonders für Familien aber auch Paare und Singles. Es muss eine abwechslungsreiche Mischung aus ansprechender Architektur und Freiflächen für Freizeit und Bewegung entstehen. Im Fischbeker Reethen setzen wir auf eine Mischung von Reihenhäusern, Maisonetten und Geschoßwohnungsbau. Das Quartier wird von Grünachsen durchzogen und mit Spielplätzen aufgelockert. Am Quartiersrand werden Grundstücke mit Doppelhäusern entstehen. Diese Mischung aus Grün und Wohnen sorgt für einen ausgewogenen Flächenverbrauch pro Bewohner, der mit Tiny-House-Siedlungen nicht zu erreichen wäre.“

Um mehr Wohnraum zu schaffen, setzt die Stadt in den letzten Jahren verstärkt auf Nachverdichtungen auf bereits durch Wohnungsbau genutzten Flächen. Diese Nachverdichtung lasse sich nach Aussage von Matthias Czech mit Geschoßwohnungsbau oder auch mit Reihenhäusern deutlich effektiver bewerkstelligen als mit Tiny Houses. Auch unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit schnitten Tiny Houses im Vergleich zu herkömmlichen Bauten schlechter ab. Das Verhältnis von Außenwänden zu Quadratmetern Wohnfläche sei deutlich größer als bei herkömmlichen Bauten. Damit lasse sich eine energieeffiziente Bauweise deutlich schwerer erreichen als in herkömmlichen Ein- und Mehrfamilienhäusern.

Matthias Czech sagte abschließend: „Tiny Houses mögen für manche Singles oder Paare eine attraktive Möglichkeit darstellen, erstes kostengünstiges Wohneigentum zu erwerben, sie sind allerdings ein Nischenprodukt im Immobilienmarkt und wir sehen für eine erfolgreiche Wohnraumversorgung in der Stadt keine maßgebliche Relevanz für diese Art des Wohnens. Bestehende Baustufen- und Bebauungspläne lassen auf Wohnungsbauflächen fast immer auch den Bau von Tiny Houses zu. Somit besteht hier kein neuer Regelungsbedarf. Tiny Houses mögen in einigen Bereichen gute individuelle Lösungen darstellen. Der Bauherr muss entscheiden, ob er ein Tiny House bauen möchte und einen Bauantrag beim Bauamt stellen. Wir stehen niemandem im Weg. Wir halten es für wichtig unser Ziel einzuhalten, den Wohnungsmarkt mit jährlich 10.000 neuen Wohnungen zu entlasten. Hierfür setzen wir unsere Energien auch weiter gerne ein.“