Plakat Weltfrauenmtag 1914. Karl Maria Stadler (1888 – nach 1943), Public domain, via Wikimedia Commons

Karl Maria Stadler (1888 – nach 1943), Public domain, via Wikimedia Commons

In die kommende Woche fallen die beiden Aktionstage Equal Pay Day, 6. März und der Internationalen Frauentag am 8. März. Dies zeigt, dass wir weiterhin ein gutes Stück von der Gleichstellung von Mann und Frau entfernt sind. Frauen erhielten im Jahr 2023 in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer, das hat das Statistische Bundesamt für berechnet. Frauen erhielten mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer mit 25,30 Euro. Diese geschlechtsspezifische Lohnlücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet und bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 66 Tage im Jahr mehr arbeiten müssten, um auf den gleiche Jahreslohn zu kommen wie Männer.

Der Bürgerschaftsabgeordnete für Süderelbe Matthias Czech (SPD) erläutert hierzu: „Erfolge in der Gleichstellungspolitik sind keine Selbstläufer. Auch wenn sich mittlerweile der überwiegende Teil unserer Gesellschaft zur Gleichstellung der Geschlechter bekennt, ist sie noch nicht gelebte Wirklichkeit. Der Frauenanteil im Bundestag beträgt aktuell nur knapp 34 Prozent. In Hamburg sind wir hier zum Glück deutlich besser, mit Rund 44,7 Prozent in der Bürgerschaft haben wir die höchste Frauenquote aller deutschen Landesparlamente. Der Gender Pay Gap in Deutschland ist mit der höchste in Europa und in Aufsichtsräten und Vorständen von Unternehmen sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert.“

In der Arbeitswelt beeinflussen Stereotype weiterhin den beruflichen Werdegang von Männern und Frauen. Zum Beispiel sind Frauen in technischen oder politischen Berufen oft unterrepräsentiert. Mit vielen Maßnahmen setzt sich Hamburg für mehr Gleichstellung ein, denn veraltete Rollenbilder sollen keinen Einfluss auf die Berufswahl haben. Jedes Jahr am Girls‘ & Boys‘ Day begrüßt die Bürgerschaft Schülerinnen im Hamburger Rathaus, um ihnen den politischen Betrieb mit seinen vielfältigen Berufszweigen aufzuzeigen. Aber nicht nur im Rathaus, auch im Handwerk, in der Wirtschaft, Wissenschaft, Musik- und Filmszene, bei der Polizei oder der Feuerwehr wird eine Berufswahl jenseits von Stereotypen gefördert.

Matthias Czech führt weiter aus: „Mit unsere Arbeit in der Bürgerschaft treiben wir die Gleichstellung von Frauen und Männern voran: Es ist uns gelungen, den Frauenanteil in Führungspositionen in der Hamburger Verwaltung sowie in Spitzenfunktionen deutlich anzuheben. Unser Haushaltswesen wird Schritt für Schritt geschlechtergerecht weiterentwickelt. Neue Zielformulierungen in der Landeshaushaltsordnung stärken und unterstützen die Gleichstellung. Auf unsere Initiative hin wurde ein Gleichstellungsmonitoring eingeführt, das nun kontinuierlich ausgebaut wird. Um das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu stärken, haben wir uns anlässlich des Equal Pay Day 2021 mit einem Antrag für Verbesserungen im Entgelttransparenzgesetz eingesetzt. Es gibt für die Gleichstellung von Frauen und Männern noch viel zu tun, aber ich finde, dass wir mit unseren Initiativen in Hamburg auf einem guten Weg sind.“