Erneut heiße ich Sie herzlich Willkommen zu meinem regelmäßigen Bericht aus der Hamburgischen Bürgerschaft. Ich bin ich Mitglied in den Ausschüssen für Stadtentwicklung, Schule und Verkehr. Diesmal möchte ich in meinem Bericht Themen aus den Politikfeldern Stadtentwicklung und Schule herausgreifen und genauer beleuchten:
Ich werde hierbei vor allem über die 10.000 Wohnungsbaugenehmigungen, die Unterstützung von Sprach-Kitas und die Einweihung von zwei Aquaponik-Anlagen an der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg berichten.

Stadtentwicklung

2022 hat Hamburg den Bau von 10.377 neuen Wohnungen genehmigt. Gemeinsam mit dem Bündnis für das Wohnen hat der Senat damit erneut die Zielmarke von 10.000 Baugenehmigungen pro Jahr erreicht. Die Gesamtzahl der seit 2011 erteilten Baugenehmigungen liegt nunmehr bei 126.818.
Im Einzelnen verteilen sich die Genehmigungen des Jahres 2022 wie folgt:

Seit 2011 hat sich die Zahl der jährlich genehmigten Wohneinheiten wie folgt entwickelt:

Dazu Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „10.377 genehmigte Wohneinheiten im Jahresverlauf sind ein beachtlicher Erfolg für die Stadt Hamburg sowie für alle Beteiligten im Bündnis für das Wohnen und in der Verwaltung. Die großen Anstrengungen zahlen sich aus. Das ist gut so, denn Hamburg bleibt eine wachsende Stadt mit steigendem Wohnbedarf. Wir stellen uns daher auch in Zukunft den Herausforderungen und schaffen Voraussetzungen für möglichst viel bezahlbaren Wohnraum. Gleichwohl haben sich die Rahmenbedingungen im letzten Jahr erneut verschlechtert, und die Gesamtsituation lässt nicht auf eine schnelle Normalisierung hoffen. Auch wenn wir in den kommenden Jahren von sinkenden Neubauzahlen ausgehen müssen, dürfen wir nicht nachlassen in dem Bemühen um soziale Gerechtigkeit und bezahlbares Wohnen für alle Hamburgerinnen und Hamburger“.

Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg: „Dass wir die Zielmarke von 10.000 genehmigten Wohnungen erneut erreicht haben, ist vor dem Hintergrund der dramatischen Veränderungen in der Wohnungs- und Bauwirtschaft erst einmal ein Erfolg. Es kann jedoch nicht über die sich bundesweit deutlich veränderten Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hinwegtäuschen. Wir haben eine Verdreifachung der Finanzierungskosten innerhalb weniger Monate erlebt. Lieferketten sind gestört, Personal und Materialien sind knapp und teuer. Das wird sich auch auf die Zeitpläne zur Umsetzung der erteilten Baugenehmigungen auswirken. Die heute veröffentlichten Zahlen sind das Ergebnis harter Arbeit – auf Seiten der Wohnungswirtschaft und der Verwaltung. Dafür möchte ich allen Beteiligten ausdrücklich danken. Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau bleiben herausfordernd. Gleichzeitig ist der Bedarf an zusätzlichem bezahlbarem Wohnraum ungebrochen. Die bisherigen Zielzahlen sind daher mittelfristig richtig und wichtig. Wir müssen auf Bundes- und Landesebene jetzt alles daransetzen, den Wohnungsbau trotz der schwierigen äußeren Rahmenbedingungen zu unterstützen. Hamburg wird hier – vor dem Hintergrund des bisher sehr erfolgreichen Bündnisses für das Wohnen – sicherlich wichtige Impulse setzen können. Eines ist klar: Wir müssen weiter für bezahlbaren Wohnraum kämpfen und auch den Sozialwohnungsbestand stabilisieren.“

Sprach-Kitas bleiben erhalten

Das erfolgreiche Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt“ ist, stärkt Kitas, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit dem Risiko eines sprachliches Förderbedarfs betreuen, z.B. Kinder und Familien mit Migrationsgeschichte und mit Fluchthintergrund sowie Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien. Da das Programm nun zur Jahresmitte ausläuft, übernimmt Hamburg ab Juli 2023 die Finanzierung bis zum Jahresende und überführt das Bundesprogramm Sprach-Kitas und das Landesprogramm Kita-Plus in ein gemeinsames neues Programm.Als Harburger Bürgerschaftsabgeordneter und Schulpolitiker begrüße ich die Fortführung des Programms. Das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sollte eigentlich zum Jahresende 2022 beendet werden. Hamburg hat sich gemeinsam mit den anderen Ländern für eine Verlängerung stark gemacht, und so hat der Bund das Programm zumindest bis 30. Juni 2023 verlängert. Dieser Teilerfolg verschafft uns die Zeit, ein tragfähiges Anschlussprogramm für Hamburg zu entwickeln. Wir werden in Hamburg das Bundesprogramm zunächst bis zum 31. Dezember 2023 fortsetzen und investieren dafür fünf Millionen Euro aus Landesmitteln. Ab 2024 führen wir das bereits 2013 eingeführte Landesprogramm Kita-Plus, das mit jährlich ca. 20 Millionen Euro besonders belasteten Kitas zusätzliche Mittel für ihre personelle Ausstattung zur Verfügung stellt, mit dem Programm „Sprach-Kitas“ in einem neuen Landesprogramm zusammen. Die hervorragende Arbeit in beiden Programmen hat bisher schon wichtige Impulse für gesellschaftliche Teilhabe und verbesserte Bildungschancen für die Hamburger Kinder gesetzt.

Hamburg konnte durch die Teilnahme am Bundesprogramm Sprach-Kitas überdurchschnittlich profitieren. Jede vierte Hamburger Kita erhält Bundesmittel aus dem Programm. Insgesamt 336 zusätzliche Fachkräfte und 27 Fachberatungen haben seit 2016 Kitas auf dem Weg zu einer inklusiven Bildungseinrichtung begleitet.
Als Harburger Bürgerschaftsabgeordnete und Schulpolitiker bin der Meinung, dass der Spracherwerb im Kindergarten den Grundstein für gute Bildungsmöglichkeiten in der Schule und die gesellschaftliche Teilhabe der Kinder in der Klassengemeinschaft legt. Sprache ist ein zentraler Schlüssel für die Bildungs- und Chancengerechtigkeit aller Hamburger Kinder. Das gilt umso mehr für Kinder aus Familien, in denen Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird. Daher freue ich mich, dass Hamburg mit der Fortführung des Bundesprogramms Sprach-Kitas den beteiligten Kitas Planungssicherheit bietet und die Kinder, die eine verstärkte Sprachförderung benötigen, nicht allein lässt.

Aqua-Ponik

Am 26.01.2023 wurden in der Stadtteilschule Fischbeck-Falkenberg zwei Aquaponik-Anlagen offiziell eingeweiht. Lehrer und Projektleiter Jens Schneider erklärt: „Aquaponik ist eine hybride und flächenschonende Technologie für den Lebensmittelanbau und verbindet Fischhaltung mit Landwirtschaft.“ Dabei werden die bei der Fischzucht (Aquakultur) abfallenden Produkte (zum Beispiele Fischexkremente) für die Düngung von ohne Erde wachsenden Nutzpflanzen (Hydroponik) wie Salat oder Gemüse genutzt. Im Gegenzug filtern die Pflanzen den Lebensraum der Wassertiere. „Die Aquaponik-Anlagen sollen den Schülerinnen und Schülern in einem praxisorientierten und lebendigen Schulunterricht verdeutlichen, wie gesunde Nahrungsmittel alternativ und nachhaltig produziert werden können“, so Schneider.

Die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule hatten die beiden Anlagen zuvor an zwei Workshop-Tagen unter der Anleitung von Lehrkräften und Aquaponik-Experten selbst konstruiert und aufgebaut. Der Clou: Unter jede der Anlagen von der Größe einer Standard-Schulbank haben die Schülerinnen und Schüler auch gleich noch vier Rollen drangeschraubt. Damit sind die Anlagen mobil und können ganz bequem durch Klassentüren oder sogar in Aufzüge gerollt werden. Sie können so also an verschiedenen Unterrichtsorten der Schule eingesetzt werden. Clever, oder?

CLEVER heißt auch das Förderprogramm, mit dem die Anlagen entstanden sind. CLEVER Cities Hamburgkonzentriert sich auf die Förderung nachhaltiger und sozial integrativer Stadterneuerung mittels lokal zugeschnittener, naturbasierter Lösungen, sogenannter Nature Based Solutions, kurz: NBS. Dabei werden besonders Projekte in den aktuellen Vorreiterstädten Hamburg, Mailand und London gefördert. Finanziert wird CLEVER aus Mitteln des Programms der Europäischen Union für Innovation Aktion „Horizont 2020“.
Passend zu den Aquaponik-Anlagen finanzierte das Förderprogramm übrigens auch die Erstellung von geeignetem Lehrmaterial für verschiedene Unterrichtsfächer und Jahrgangsstufen sowie die Zusammenstellung von einfachen Bauanleitungen und Betriebshandbüchern. So können andere Schulen selbst auch Aquaponik-Anlagen bei sich aufbauen. Mit den Lehrmaterialien kann das Wissen über den Bau und die Anwendung im Unterricht von möglichst vielen Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften genutzt werden.

Wimmelbild

Ich hoffe der Bericht war für Sie interessant und informativ. Falls Sie weitere Informationen benötigen oder etwas ganz anderes Wissen möchten, können Sie sich gern an mein Büro wenden unter buero@matthiasczech.de.

Möchten Sie auch so ein schönes Wimmelbild vom Hamburger Rathaus? Dann können Sie es sich in meinem Büro an der Cuxhavener Schule 393a abholen. Es ist Montags bis Donnerstags ab 10 Uhr geöffnet.