Matthias Czech und Dirk Kienscherf besuchen einen Obststand aus dem Alten Land auf dem Wochenmarkt NeugrabenDer Fraktionsvorsitzende der SPD- Bürgerschaftsfraktion Dirk Kienscherf besuchte auf seiner Sommertour am vergangenen Sonnabend Neugraben. An seinem Infostand am Neugrabener Wochenmarkt kam er zusammen mit dem Wahlkreisabgeordneten Matthias Czech mit den Marktbesucherinnen und Marktbesuchern ins Gespräch. Er zeigte sich sehr erfreut über die offenen, teils kontroversen und sehr engagierten Diskussionen mit den Menschen im Stadtteil. Verschiedene Verkehrsthemen, wie der Ausbau des ÖPNV oder die Instandhaltung von Straßen und Radwegen, standen im Fokus der Diskussionen. Aber auch die Nahversorgung und Sportmöglichkeiten im wachsenden Stadtteil wurden diskutiert.

Im Anschluss an diese Gespräche besuchten Dirk Kienscherf und Matthias Czech die Geschichtswerkstatt Neugraben in der Cuxhavener Straße 400. Hier informierten sie sich über die Arbeit der Geschichtswerkstatt und die spannende Geschichte des Gebäudes, in dem die Geschichtswerkstatt seit April 2023 beheimatet ist. Dieses war ursprünglich die Fischbeker Dorfschule und wurde später als Kita genutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

In Hamburg kümmern sich 21 Geschichtswerkstätten, davon vier südlich der Elbe, um die Geschichte und das Gedenken in den Stadtteilen. Diese gründeten sich meist in den 80er Jahren um die Erinnerung an die Geschichte der Stadtteile, besonders auch während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs, aufrechtzuerhalten. Sie werden alle ehrenamtlich betrieben und müssen mit relativ bescheidenen staatlichen Förderungen auskommen. Aktuell sind viele Geschichtswerkstätten auf der Suche nach engagierten Nachwuchs, da die Gründergeneration langsam nicht mehr in der Lage ist, die aufwändigen Arbeiten zu leisten.

Speziell auf Neugraben-Fischbek bezogen erfuhren die Abgeordneten, dass auch der Bürgerschaftspräsident Max Leuteritz ab 1933 in Neugraben vor den Verfolgungen der Gestapo Zuflucht fand. Neugraben gehörte zu dieser Zeit zu der preußischen Provinz Hannover und war somit dem direkten Zugriff der Hamburger Gestapo entzogen. 1944 wurde Max Leuteritz aber trotzdem verhaftet und in das KZ-Fuhlsbüttel eingeliefert.

Dirk Kienscherf besucht die Geschichtswerkstatt Süderelbe

Von links nach rechts: Gunter Buck, Dirk Kienscherf, Katrin Ehlberg, Nils Steffen

Dirk Kienscherf und Matthias Czech bedankten sich für die ausführlichen und interessanten Erläuterungen und unterstrichen die Wichtigkeit, das Gedenken an die Vergangenheit zu bewahren. Sie begrüßten die erfolgreiche Arbeit, die die Geschichtswerkstätten in Hamburg in diesem Prozess einnehmen und unterstrichen die Notwendigkeit diese auch weiterhin zu fördern.

Matthias Czech sagte zusammenfassend: „Die Gespräche und die Diskussionen mit Bürgerinnen, Bürgern und Initiativen im Stadtteil sind ein wichtiger Bestandteil meiner Wahlkreisarbeit. Es macht mir viel Freude in den Stadtteilen im Gespräch zu bleiben und Kritik und Anregungen für Diskussionen in der Bürgerschaft mitzunehmen. Diese Denkanstöße und kontroverse Meinungen bereichern meine politische Arbeit sehr.“