Foto Schulsenatorin Ksenija Bekeris

Bild: © Peter Albrecht

In Deutschland hängt der Bildungserfolg leider immer noch stark von sozialer Herkunft ab. Um dies zu ändern, hat die die Bundesregierung das Startchancen Programm ins Leben gerufen. Über 10 Jahre hinweg unterstützt die Bundesregierung die Bundesländer finanziell dabei Schulen zu fördern, deren Schülerschaft zu großen Teilen aus bildungsfernen Familien kommt oder die einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen wird Migrationshintergrund haben und häufig eine zusätzliche Sprachförderung benötigen. Hamburg erhält aus diesem Programm jährlich 21 Mio. Euro mit denen insgesamt 90 Schulen unterstützt werden.

Hamburg war bei der Förderung in den letzten Jahren schon sehr erfolgreich, wie die IQB-Bildungstrends der letzten Jahre belegen. Sie zeigen auf, wo Hamburgs Schülerinnen und Schüler im Ländervergleich in zentralen Kompetenzbereichen wie Lesen, Textverstehen, Rechtschreibung und Mathematik stehen. Im Vergleich aller 16 Länder über alle Fächer hinweg hat Hamburg sich vom durchschnittlich Platz 14 auf den heutigen Platz 6 verbessert. Leider ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die entweder nur die Mindeststandards erreichen oder mit ihren Leistungen sogar darunter liegen aber immer noch viel zu hoch und macht je nach Kompetenzbereich einen Anteil von mindestens 17 Prozent der Schülerschaft aus.

Der Bürgerschaftsabgeordnete und Schulpolitiker Matthias Czech (SPD) sagt hierzu: „Ich freue mich sehr dass wir mit diesem Programm die Möglichkeit haben unsere Förderung der Kinder und Jugendlichen in Hamburg noch deutlich auszubauen. Bisher konnten nur die Schulen aus dem Programm „23+ Starke Schulen“ eine besondere Förderung anbieten. Nun sind wir in der Lage fast alle Schulen mit dem Sozialindex 1 oder 2 gezielt zu fördern. In Süderelbe werden die Schulen Ganztagsgrundschule Am Johannisland, Stadtteilschule Süderelbe, Schule Cranz, Schule Ohrnsweg und die Grundschule An der Haake in die Förderung aufgenommen. Insgesamt werden in Hamburg 23.000 Schülerinnen und Schüler an weiterbildenden Schulen sowie knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen erreicht. Wir wollen so sicherstellen, dass möglichst alle Kinder und Jugendlichen an den teilnehmenden Schulen ihre Talente und Potentiale entfalten können und der Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppelt werden kann. Damit sollen auch Berufswahlreife und Ausbildungsfähigkeit gestärkt werden.“

Mithilfe der Bundesmittel können die am Programm teilnehmenden Schulen über einen langen Zeitraum hinweg zielgerichtet unterstützt und begleitet werden. Die finanzielle Förderung erfolgt in drei zentralen Programmsäulen. In der ersten Säule werden die Schulen bei Investitionen in die schulische Ausstattung unterstützen. Die Klassenräume sollen klimagerecht, barrierefrei, inklusiv und lernfördernd gestaltet werden. Auch bauliche Veränderungen die Aufenthaltsqualität im Ganztag steigern sind möglich.

In der zweiten Säule werden Angebote der Lern- und Sprachförderung etabliert, ausgebaut und weiterentwickelt. Programmen wie „BiSS-Transfer“ (Leseförderung) oder „Mathe sicher können“. Außerdem werden den Schülerinnen und Maßnahmen zur Beruflichen Orientierung sowie Maßnahmen zur Förderung der sozio-emotionalen Entwicklung, der sozialen Teilhabe und zur Gewaltprävention angeboten. Aus dieser Säule wird auch eine zusätzliche fachdidaktischer Fortbildung Qualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer finanziert.

Mit der dritten Säule wird das Personalbudget verbessert. Hamburg stärkt die Schulen umfassend durch multiprofessionelle Teams. Pädagogisches und therapeutisches Personal unterstützt und begleitet die Schülerinnen und Schüler im und neben dem Unterricht.

Matthias Czech sagte abschießend: „Hamburg hat in den letzten Jahren durch die gezielte Förderung von Schulen mit dem Sozialindex 1 und 2 und dem Programm „23+ Starke Schulen“ schon gute Fortschritte bei der Chancengleichheit in der Bildung gemacht. Das Bundesprogramm ermöglicht es uns nun diese Fördermaßnahmen in breiter Fläche in allen Stadtteilen anzubieten. Eine gute Bildung für alle, unabhängig von der Herkunft, ist die Grundlage einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft.“