Der Senat hat diese Woche bekannt gegeben, dass er insgesamt 425 Millionen Euro in den Ausbau der Hauptbahnhof – Bergedorf und Hauptbahnhof – Harburg investieren wird. Mit diesem Geldern soll die Technik auf den beiden Strecken ausgebaut werden und somit deutliche Kapazitätssteigerungen und bei den Passagierzahlen möglich werden. 232 Millionen Euro entfallen hiervon auf die S Bahntrasse Hauptbahnhof – Harburg. Dieser S-Bahn-Korridor wird täglich von über 140.000 Fahrgästen genutzt. Er ist damit die Strecke mit dem höchsten Fahrgastaufkommen im Hamburger S-Bahn-Netz und eine der am meisten genutzten S-Bahn-Strecken in ganz Deutschland. Dieser Umbau soll bis 2030 erfolgen und dann auf dem Streckenabschnitt Hauptbahnhof – Harburg mit einer neuen Linie S6 einen Takt von 3 Zügen innerhalb von 10 Minuten ermöglichen.

Der Harburger Bürgerschaftsabgeordnete und Verkehrspolitiker Matthias Czech erläutert diese Pläne im Detail: „Ich freue mich sehr, dass der Senat seine schon länger geäußerten Pläne, die Verbindung Hauptbahnhof Neugraben deutlich auszubauen, nun mit einer soliden Finanzierung hinterlegt hat. 2030 werden dann anstatt 15.000 Fahrgäste pro Stunde, 21.000 pro Stunde und Richtung die S-Bahn über die Elbe nutzen können. Schon zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember werden wir mit dem neuen S-Bahn-Linienkonzept schon eine Kapazitätssteigerung erhalten. Dieses sieht vor, dass die S31 in eine neue Linie S5 überführt wird, die von der Elbgaustraße über Dammtor bis nach Stade fährt. Die S3 wird dann zwischen Elbgaustraße – Altona und Neugraben verkehren. Diese neue Linienführung ermöglicht es, mehr Langzüge einzusetzen. Wir bekommen dann durch die Fahrten dieser beiden Linien S3 und S5 im Wechsel ein 5 Minuten Takt zwischen dem Hauptbahnhof und Neugraben. Um aber zukünftig die S-Bahnen noch häufiger fahren lassen zu können, müssen aber die Stellwerkstechnik und die Gleise ausgebaut werden. Dies soll bis 2030 dann geschehen. Mit seinem Beschluss vom Dienstag dieser Woche hat der Senat hierfür die Finanzierung bestätigt.“

Durch die zukünftige Linie S6 benötigt die S Bahntrasse dann deutlich mehr Strom. Dieser Ausbau der Bahnstromversorgung er wird allein 60 Mio. Euro kosten. Auch die bisherige relaisbasierte Stellwerkstechnik kann eine Zugfolge von 120 Sekunden nicht mehr gewährleisten, daher müssen digitale Stellwerke gebaut werden. Hierfür veranschlagt der Senat 106 Mio. Euro. Damit die Strecke robuster gegen Störungen und Zugausfälle wird, müssen zusätzliche Weichen eingebaut werden, um bei Bedarf defekte Züge umfahren zu können. Hierfür sind 65 Mio. Euro eingeplant. Diese Kosten muss Hamburg aber nicht allein tragen, sie können mit bis zu 75 Prozent aus Bundesmitteln bezuschusst werden.

Um die Betriebsstabilität auf der S-Bahntrasse noch weiter zu verbessern, prüft die DB derzeit den Einsatz des European Train Control Systems. Mit ETCSTechnik können Züge ohne Lichtsignale sowie feste Installationen an der Strecke sicher geführt werden. Der volle Nutzen von ETCS ergibt sich aus der Verbindung mit der Digitalen Stellwerkstechnik und dem Verzicht auf streckenseitige Signalisierung.

Matthias Czech sagte abschließend. „Harburg und der Süderelberaum haben mit den Finanzierungszusagen des Senats nun eine feste Perspektive für eine bessere und zuverlässigere S-Bahnversorgung. Dies freut mich sehr. Leider sind für diese deutliche Kapazitätsausweitung umfangreiche Um- und Neubauten zu nötig. Dies braucht Zeit. Daher wird die neue Linie S6 wohl erst 2030 kommen. Die beiden Elbbrücken über die Norder- und Süderelbe sind aber weiter die Achillesferse der S-Bahntrasse und können, wie wir im letzten Jahr gesehen haben, bei Beschädigungen oder Unfällen zu wochenlang Betriebsstörungen führen. Daher werde ich mich weiter für einen Ausbau der U-Bahn bis nach Harburg einsetzen. Auch die von unserem Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi angestoßene Machbarkeitsstudie für einen neuen S-Bahntunnel zum Bahnhof Altona unterstütze ich sehr. Wir benötigen dringend eine zweite Gleisanbindung des Hamburger Südens an das Hamburger Zentrum.“