Die Harburger Bezirksversammlung wird in Bostelbek den Bebauungsplan nördlich des Mercedes- Werks ändern und damit die Voraussetzung für die Erweiterung des Werks schaffen. Die Daimler AG plant dort ein Logistikzentrum zur effizienteren Versorgung des Werks zu bauen. Das Werk in Bostelbek stellt auch Antriebskomponenten für die Elektromobilität z.B. elektrifizierte Achsen her und ist somit ein Hightech-Standort. Weiterhin werden die traditionellen Produkte wie  Achskomponenten, Lenksäulen und Leichtbaustrukturteile produziert.

Der Neugrabener Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech (SPD) begrüßt die Werkserweiterung. Er sagte: „Ich freue mich, dass Daimler hier in Bostelbek in die Zukunft der Mobilität investiert. Der Stadtteil ist mit dem Hit-Technopark, mit seinen über hundert technologie-orientierten Unternehmen, ein Schlüsselbereich für neue Technologien in Harburg. Dort passt Daimler genau hin. Die Erweiterung des Mercedes-Werkes soll der Standortsicherung und damit auch der Sicherung von Arbeitsplätzen dienen. Die Fläche, die die Erweiterung beansprucht, beträgt ca. 21 Hektar. Im Zusammenhang mit dem Ausbau wird das Mercedes Werk auch einen Bahnanschluss erhalten. Dadurch werden ca. 50 Prozent der LKW- Werksverkehre überflüssig werden. Knapp eine halbe Millionen Tonnen Material benötigt das Werk jährlich. Bisher wurden die Materialien zur Verarbeitung von Finkenwerder aus mit dem LKW angeliefert. Dies wird zukünftig mit der Bahn passieren und somit die Umwelt, Straßen und Anwohner entlasten.“

Das Gebiet der Erweiterung ist bisher im Bebauungsplan als Außengebiet ausgewiesen also nicht geschützt. Dennoch handelt es sich hier um wertvolle Niedermoorböden, daher werden für die Bebauung Ausgleichsmaßnahmen auf einer Fläche von ca. 50 Hektar nötig werden. Die Ausgleichsmaßnahmen sollen im Bezirk Harburg stattfinden. Matthias Czech ergänzte: „Die Bezirksversammlung möchte, dass zum Ausgleich der Bebauung die Qualität von bestehenden Naturschutzgebieten verbessert wird. Es sollen zu trocknen Moorböden vernässt werden. Weiter soll geprüft werden, ob das bestehende Naturschutzgebiet Neuländer Moorwiesen nach Süden ausgedehnt werden kann. In Gut Moor sind ökologisch wertvolle Flächen im bisherigen Bebauungsplan als extensives Extensives Feuchtgrünland ausgewiesen, also nicht besonders geschützt. Dies möchte man jetzt ändern, indem man die Flächen als Naturschutzgebiet ausweist und dem Naturschutzgebiet Moorgürtel zuschlägt. Weiter fordert die Bezirksversammlung, dass die Werkserweiterung soll als klimaneutrales Projekt realisiert werden. Das heißt, es sind Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen verbindlich vorgeschrieben.“