Ein großes Projekt für die Zukunft Neugrabens betrifft das Geländes der ehemaligen Röttiger-Kaserne. Das Abrücken von einer Planung mit einem Gewerberiegel vor einer Villen- und Doppelhaussiedlung mit 450 Wohneinheiten ist vernünftig. Die hohen Erschließungskosten und die fehlende Nachfrage nach einer derartigen Bebauung zeigen die Unwirtschaftlichkeit einer solchen Planung. Wer wie die CDU dem das Wort redet, möchte Bebauung verhindern und die Wohnungsnot, die es auch im Bezirk Harburg gibt, verschärfen.

Die Planungen einer Wohnbebauung von rund 800 Wohneinheiten ist vernünftig. Nicht nur weil dadurch Erschließungskosten entstehen, die wirtschaftlich nachvollziehbar sind. Es geht auch darum Wohnraum für alle Bevölkerungsteile zu schaffen. Ein Teil der Wohnungen wird öffentlich geförderter Wohnraum mit einer Miete von 5-6 Euro pro Quadratmeter sein. Es müssen aber Wohnungen vorgesehen werden, für die Interessenten, die gerade zu viel Geld für dieses Segment verdienen, die aber die Mieten auf dem freien Markt nicht finanzieren können. Diese Wohnungen im mittleren Bereich sind bezahlbarer Wohnraum für junge Familien und ältere Menschen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Es geht also nicht um die Schaffung einer neuen Sozialsiedlung, sondern darum, ein Wohngebiet zu entwickeln, das wirtschaftlich vernünftig geplant ist und sich an den Ansprüchen der Menschen orientiert.

Auch hier wird man bei der Ausgestaltung des Wohngebiets darauf achten müssen, dass man in der konkreten Planung die Bürgerinnen und Bürger Neugrabens einbezieht.

Matthias Czech dazu: „Neugraben entwickelt sich weiter und das ist auch richtig so. Wir müssen mehr Kaufkraft, aber auch mehr Menschen nach Neugraben bringen. Dass es in Neugraben lebenswert ist, wissen seine Einwohner. Sie engagieren sich für ihren Stadtteil in Kirchen, bei der Feuerwehr, in Schützenverein, Sportvereinen und durch direkten Kontakt in der Nachbarschaft. Die Neugrabener kennen sich und ihren Stadtteil sehr gut. Diese Kompetenzen muss man bei der Weiterentwicklung der Region nutzen. Deshalb müssen sie an den konkreten Ausgestaltungen von Projekten beteiligt werden. Ein Volksbegehren gegen eine Bebauung der Röttiger-Kaserne zu fordern, ist blanker Populismus und redet dem Stillstand das Wort. Wer Pläne forciert, von denen er weiß, dass sie weder finanzierbar noch nachgefragt sind, der möchte Entwicklungen verzögern und Zustände konservieren. Das ist keine Politik, die den Stadtteil voranbringt.

Deshalb ist diese Politik auch mit Recht abgewählt worden. Nach sieben Jahren Stillstand kann die Fläche der Röttiger-Kaserne endlich wieder für die Menschen genutzt werden. Das begrüße ich. In diesem Zusammenhang finde ich es interessant zu prüfen, ob bei der konkreten Ausgestaltung der Planung für die Bebauung des Kasernengeländes, die Kompetenzen des Büros der Steg für die Bürgerbeteiligung genutzt werden können. Das neue Wohngebiet muss nach sieben Jahren Stillstand endlich kommen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern geplant, kann das ein echter Gewinn für Neugraben werden.“